Liebe Freunde der lustigen Künste, die Mai Comedy Lounge hat stattgefunden. Gerade noch rechtzeitig bevor es den Zuschauern die Leiber weich kocht in der Werkstattbühne beim Meister Robrock hat die Lachsaison ihr Sommerpäuschen angetreten. Der Gastgeber Herr Egersdörfer eröffnete den randvoll gepackten Abend mit einem launigen Ausflug in die trüben Sümpfe wo sich Hypochondrie mit den Grauslichkeiten des Gesundheitswesens zu einem bösen Hundekuchen verbacken, wenn ich das nächste mal beim Arzt bin nehme ich mir davon ein kleines Stückchen mit. Der Newcomer Jürgen Gruber hat sich wacker geschlagen bei seinem ersten Auftritt. Ein wenig zu brav vielleicht und wortreich betulich aber das wächst sich aus und im Ichgehmalschnellbierholenranking stand er nicht so schlecht da, wie manch anderer Frischling. Der El Mago Masin hat sich wie immer sehr verwirrt beim tun und auch hat dieses eine einzige Lied, wo er immer spielt, wieder ein paar neue Strophen bekommen. Weil das Programm dieses Abends sonst die Dimensionen eines Wagnerschen Ringes angenommen hätte ist er dann in der Zweiten Hälfte nicht mehr aufgetreten. Das war schade. Mit funkelnagelneuen Liedern, neuer Geschwindigkeit, gesanglichem Gesang, einem großen Schuß Melancholie in der Musik und gänzlich, also fast gänzlich, das heißt eigentlich total, fast, entkalauerten Pointen hat der Gymmik als wie ein Zeiserlein brilliert. An den undichten Stellen rioreiserts ein wenig durch. Das ist aber gar nicht schlimm. Die Rockin´ Lafayettes sind zwei ganz schöne Buben die ganz adrett gekleidet sehr ordentlich einen Roots´n Roll hin zimmern, wie es eine genaue Pracht ist. Schöne Gitarre, schöner Stehbass, schöne Einfußtrommeln, schöner,leiser Sound und der Bassspieler sieht auch nicht so verlottert aus wie in dem Wildcamping, wo er sonst musiziert. Extatisch rufe ich: haddschobassd. Nicolaus „bybercap“ Schmidt ist ein Lehrer wie einst sein Vater es gewesen und er spricht viel und schnell und sehr schnell. Mit einem großen Herz beschreibt er den Irrsinn und das Wähnen in der Schule wo er lehrt und diese Texte trägt er mit einer vollständig ganzen Präzision dem Publikum hin in einer Geschwindigkeit die wo sehr hoch ist. Da wird man schon froh dass man da nicht mehr hin muß, in die Schule oder wo das ist. Die Cartoons von Hauck und Bauer kennt man zum Beispiel aus der Titanic, da kann man sie aber nicht hören. Klitzekleine feine Comicdramolette bieten die beiden Herren darun nehmen einen unter den Arm beim Lustwandeln durch den Plumengarten von ihrem Humor. Cartoons kann man eben doch laut drehen, jawoll. Der Abend war sehr warm, sehr lang und höchst unterhaltsam. Legen sie sich einen Eiswürfel auf den Kopf und nehmen sie sich einen schönen Sommer. Philipp Moll
Es ist eine Comedy Lounge gewesen beim Meister Robrock, da waren so viele Menschen, dass es fast kein Vergnügen mehr gewesen ist. Gerechter Zorn und gesunder Schleim ist aus dem Egersdörfer herausgekommen, wie er die schamfrei umeinander denunzierenden Nichtraucherschutzarschlöcher und ihre enthirnten Gehilfen schäumend angeprangert hat, weil irgendeine Laus im Kulturpelz nichts besseres zu tun hatte als die Comedy Lounge beim Ordnungsamt wegen der Raucherei anzuschwärzen. Da hätt er sich gar nicht in seine Bühnenfigur bemühen müssen. Weil charakterlose hintenrum Anzeigerei gehört sauber hinaus gewatscht - so oder so! Und wie er schon schön dabei war hat er dann noch die Kabarett 5 Minuten Taktung im Fernsehen auf Merkelland hinauf projeziert und wegen der ganzen Betäubung Thors Moralinhämmerchen geschwungen. Lustig war es schon. Jochen Falck, ein profunder Handwerker des Bastelquatsches: Sendung mit der Maus Fakir Wetterkarte. Liebreiche Requisiten und drollige Langsamkeit. Er wandelt so hin und her zwischen Kinderzimmer und Schulfunk für Durchgeknallte. Schöne Gedanken mit verschrobener Gemütlichkeit tapeziert. Matthias Reuter spielt recht Klavier und singt und entertained und mit seinem leicht zerkauten Gesang nimmt er uns mit in seinem Opel durch die Bronx hinter der nächsten Telefonzelle. Irgendwie grooved das schon, aber den von der Leyen Vers will das Publikum doch nicht mit singen und beweist an dieser Stelle seine Qualität. Einmal mit Onkel Reuter um den Block fahren das macht Launenhafte. Schüttelreime allererster Güte und schräges Liedgut aus den Sackgassen der Generation Prenzlau schallen schön aus der Frau Uta Köbernick heraus. Wie ein Veilchen seht sie da und winkelsägt einem die komischsten Sachen an die Backe, dass es eine große Pracht ist. Wären ihre Reime Kerle dann möchte ich ihnen nachts nicht begegnen müssen, auch wenn sie schön gekleidet sind - was für ein Vergnügen. Der Höhepunkt des Abends waren ohne Zweifel die Herren Metzger, die wo diesen ungeheuerlichen, diesen gnadenlosen Kalender her fotografieren haben lassen. Sympathisch und ein wenig verschmitzt standen sie auf der Bühne und haben alle eine blendende Figur abgegeben und schöner kann man seinem Handwerk kaum ein Loblieb singen und wie es der Egersdörfer wohl bemerkte wohnt in Franken die Philosophie ganz nah bei der Wurst. So cool und abgebrüht der Newcomer Patrick Coyle sich beim Interview in der letzten Lounge geschlagen hat so faltenfrei ist er mit seinem 5minüter diesmal abgeschmiert, ich glaube er war zu gut vorbereitet. Der wirre Herr El Mago Masin und seine brillante Showband Wildcamping müssen gelobt werden und zwar gelobt und zwar recht genau.
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen: Im März begeisterte und aber auch verstörte der Wiener Martin Puntigam die geknechteten Volksmassen mit seinem fies-charmanten Schwank. Jetzt ist er in Nürnberg zurück, gibt im Gostner Hoftheater sein Soloprogramm "ATOMIC WEDGIE" am 08./09. April.
Anschließend treibt er sich ein paar Tage rum (Lochgefängnisse / Südbad / Hochbauamt / starsucks)
Am Dienstag dann wird das puddingstarre Publikum eine co-Verwüstung von Kabarettleutnant Puntigam und Charmerevolutinär Egersdörfer erleben.
Fotografie © Pertramer
Sehr verehrte Freunde der Komödianten! Matthias Egersdörfer hat sich zum Jahresanfang eine ganz saubere Mannschaft in die Lounge eingeladen. Nils Heinrich der Stinkstiefel aus der Ostzone, der wo sich jahrelang in Stuttgart anschwaben hat lassen und jetzt allergisch reagiert, auf das was er sich in der Zone herbei gewünscht hat. Nicht dass er, wie der gemeine Ostbrotbürger im Allgemeinen, sich suhlte in seinem Leid - nein nein. Das eine oder andere Gebrechen führt oft zu erstaunlichen Künstlerischen Auswüchsen, wie sein Laktoseintoleranzrap es unseren Ohren... Der BänkelsängerKünstlerPolizist Michael Dietlinger hat es sich in seinen 5 Minuten schön eingerichtet und seinen verschmitzten, oberpfälzer Charme, vielleicht mit einem Schuss Kolik versetzt, gelassen ins Publikum appliziert. Der eine oder andere im Raum wird es wohl schon vermutet haben, dass Facebook so ein Dingsbums für Oberflächenforscher, Inhaltsverweigerer und andere „gefällt mir" heimer ist, aber schon auch ein wenig cool und mit fun und so und auch kann man einfach mal behaupten, zum Beispiel man sei Franke und sonst nix und dann hat man ruckzuck 14.000 Freunde, so wie der Patrick Coyle. Wenn man dann vom Egersdörfer interviewt wird und alles schon irgendwie halt ganz cool so rübertropft, darf man schon mal geknuddelt werden. Der Herr Egersdörfer passt - und darauf wäre kaum jemand von selbst gekommen - wesentlich besser in ein Wirtshaus hinein als sonst wo hin. Auf dem Schi fahren dann kann es dann schon einmal komisch werden, für alle Beteiligten. Christine Prayon - Bühnenhandwerk ist das eine, aber der ungebrochene Wille zum Halbschönen und der Dolchstoß als joviale Geste mache dann das Kraut richtig fett. Als multiple Persönlichkeit, dahin siechendes Bühnenwrack oder im Wettkampfschwimmerkleid im Duktus aktueller Lyrik aus den Prenzlauer Mägen einen Originaltext von Mario Barth in den Hades hinunter zu zwitschern, ist ein dickes Brett auf dem man gerne sitzt und lauscht und schaut. Für die Lounge im Februar hat der große und einmalige Gastgeber ein großes und einmaliges Programm ausgerufen, gehen sie hin.
Liebe Freunde der Unterhaltungskunst, der Sommer macht die Augen zu und auf macht die Türen der Meister Robrock. Der Herr Egersdörfer führte aufgeräumt und erholt durch den Abend. Das bisherige Stammensemble wurde aufgelöst und geblieben ist El Mago, dafür gibt es fünf Minuten für den Bühnenfrischling und zwei Gäste statt bisher einem. Das ist das schlechteste nicht. Zurück zum Herrn Egersdörfer. Der hat diesmal gar nicht so oft Fickenbumbloaschluuchdebberlerdreggsaumaulaffblaäiderbrunzkachlzammzimmerde gesagt und auch nicht so geschrien so laut. Aber geschnaubt hat er schon deutlich und gelegentlich einen Finger bis zum Handrücken in ein Publikantenauge gesteckt. Wie er so vom Urlaub erzählt hat habe ich mir gedacht siehsde brauchst du schon nicht mehr selber wegfahren. An diesem Abend hat er aber nur die zweite Geige gespielt. Die erste hat der Hannes Ringelstetter klingen lassen mit Stücken aus seinem neuen Programm. Seine ganze Charmanz haut er dem Publikum um die Ohren dass es nur so pfeift. Er pfeift ja nicht, aber singt als wie ein gülden Zeiserlein mit seiner sonoren Stimme, gibt den Cash und ein paar überschätzte Österreicher, dann noch einen brillianten Hader und zum Schluss noch den Werbesong für das Hotel am Obersalzberg - ein mordstrümmer Brett, nadankeschön Herr Ringlstetter. Am 14.10. Tritt Er mit seinem Programm „ meine Verehrung“ im Burgtheater zu Nürnberg auf. Michael Sailer schreibt. Deswegen hat er kurze Geschichten vorgelesen, aus dem zwei bändigen Werk Schwabinger Krawall. Da hat es mir das Lachwasser sauber die Backen hinab getrieben um mit meinem Großonkel Georg zu sprechen: „ Bou brunds di fei ned full wennsd fullerladderlachn greinst.“ Geschichten aus dem Ingreisch Münchens blitzsauber vorgetragen. Dem einen oder anderen war das vielleicht zu münchnerisch aber das liegt vielleicht daran das München insgesamt recht münchnerisch ist und überhaupt ficht mich das gar nicht an ich bin trotzdem angetan.Von dem Sailer können sie sich ruhig einmal ein paar Bücher kaufen, da machen sie keinen Fehler. Wenn man gar keinen Plan hat und auch sonst zur Wirrsal neigt und insgesamt eigentlich nicht witzig ist, kann man sich in fünf Minuten für Anfänger nicht ein bisschen behausen. Das Publikum murrte und ging rauchen, Schwamm drüber. Das wirre Wuschel El Mago bürgt für anständige Qualität, mehr noch wenn er spricht als wie wenn er singt, weil dann denke ich manchmal, dass ich es vielleicht schon einmal gehört habe, das mit den defibrilierten Delfinen das. Und wie sachd der Schorsch: Alder ä Ghäggbroud und än El Mago derzou dou bassd däi Haggn wasd wäi iich maan. Das war einer von den wirklich sehr guten Abenden der Comedy Lounge, großen Dank den Künstlern.