Liebe Freunde der komischen Kunst. Die Lounge am 11.3. im Loft hat wie immer Herr Egersdörfer eröffnet der, wie es schien zunächst ein wenig müde war. Fast schablonenhaft hat er den Anfang in das Publikum hineinappliziert und auch seine erste Nummer war ein eher fader Ausflug in sein Ferienhaus. Spätestens als wie er aber seine Kollegen vorgestellt hat und mit hinterfotziger Charmanz auf die Bühne gebrummt hat, ist er dann aufgewacht und dann kann man auch gleich was lernen über das Leben der Anderen. Nach der Pause und 18 Tassen Kaffee hat der Egersdörfer dann auch sein rechtes Auge aufgemacht und ein kleines Mißgeschick im Publikum sogleich zum Anlaß genommen, mit der spitzen Zunge in seinem unfreundlichem Gesicht vom hundertsten zum tausendsten zu deuten. Daß er einen Bären an Hausmeistern gefressen hat, haben wir dann auch noch gelernt. Einen schönen Aufgang hatte der Götz Frittrang an der dicken Stimme vom Herrn Egersdörfer vorbei. Wie schön haben die zwei Miesepeter sich angepöpelt. Frittrang spaziert durch die Ostzone, die Niederungen der Servicesteppe Deutsche Bahn und am Gewaltpotential der Gebrüder Grimm entlang und Leichen pflastern seinen Weg. Entzückend schröcklich sind seine Bilder und solch schöne Haken muß man auch erst einmal schlagen können. Die kleine Talsohle die er durchschlurft, wenn er vom Weg der Bildgewalt der freilaufenden Assoziation abkommt und seine eigenen Legokasten zitiert und dabei leicht etwas statisch deutschlehrerhaftes annimmt, ist da schnell vergessen, genau wie die schon einwenig abgelebten Nazivergleiche. Hannes Ringlstetter der dritte Mann des Abends spielt mäßig Klavier, das macht aber nichts, weil er auch nicht ganz in das oberste Spitzel der Sangeskunst hinaufreicht, das macht aber nichts, weil er eine wunderbare Stimme hat, die er mit einer kleinbarocken Spiellust von Charakter zu Charakter und von Ton zu Lage treibt und dabei mit einem manchmal sogar kreißlerschen Silberhämmerchen böse coupliert. Den Howard Carpendale hat er schön persifliert und nach der Pause sich den volksnäheren Gesängen zugewandt und eine putzige Dialektkarte Frankens und der Oberpfalz gesprochen und gesungen und einem Niederbayern der in Nürnberg fränkelt ohne auch nur an einem Fettnäpfchen vorbeizuschweben gebührt auch eine Ehre. Alles in allem werte Herren Egersdörfer, Frittrang und Ringlstetter ein blitzsauberer Abend, vielen Dank.